• barsoap@lemm.ee
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    1 year ago

    Ich weiß auch garnicht was die Länder da machen, wir haben in SH genau zwei Verbünde: Nah.SH und den HVV, wobei der Nah.SH Tarif den ganzen HVV abdeckt (incl. ein bisschen Niedersachsen) und der HVV die ganze Metropolregion Hamburg. Im Prinzip das einzige was fehlt sind die Fährverbindungen zu den Inseln, da stellen sich wohl die Inseln quer die wollen Übernachtungen verkaufen.

    • not_exactly@feddit.de
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      1 year ago

      Ich weiß auch garnicht was die Länder da machen

      Die Verkehrsverbünde sind vor allem historisch gewachsen und waren schon ein großer Fortschritt gegenüber den eigenen Tarifen der Verkehrsunternehmen und Kommunen, wie sie außerhalb Deutschlands zumindest außerhalb der Großstädte heute noch häufig existieren.

      Landesweite Verbünde gibt es neben HH/Schleswig Holstein auch in Berlin und Brandenburg (dort sogar ein gemeinsamer Verbund für zwei Bundesländer). Andernorts gibt es zumindest größere Verbünde, während wieder andernorts noch Chaos herrscht.

      Für die Bundesländer übernehmen die Verbünde (bzw. Zweckverbände aus mehreren Verbünden) heute vor allem Aufgaben des ÖPNV nach dem Regionalisierungsgesetz und den jeweiligen Landesgesetzen (z.B. ÖPNVG-NRW).

      Ist die Ausgestaltung etwas aus der Zeit gefallen und entspricht nicht mehr unbedingt den heutigen Mobilitätsbedürfnissen? Ohne Zweifel. Sind die Verkehrsverbünde die Wurzel allen Übels? Sicher nicht und schon gar nicht sind sie der Grund dafür, dass das Deutschlandticket auf der Kippe steht. Die Finanzierung des Nahverkehrs hat sich in den letzten fast 20 Jahren einfach nicht an die Bedürfnisse angepasst:

      Auch wenn die Regionalisierungsmittel zwischen 1996 und 2005 sowie seit 2008 nominal gestiegen sind, stagnieren die Ausgaben inflationsbereinigt seit 2007. Vielerorts reagierten Verkehrsverbünde auf die steigenden Kosten mit einer Erhöhung der Fahrkartenpreise. Ein Gutachten des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen und Roland Berger prognostizierte 2021 einen Kostenanstieg zwischen 2018 und 2030 von 32 Prozent bei Annahme einer jährlichen Inflationsrate von 1,5 Prozent.

      Natürlich haben die Länder hier einen bisher nicht gedeckten Finanzbedarf. Statt des ständigen “Aber die Verbünde” sollte der Bundesverkehrsminister daher lieber konstruktive Vorschläge auf den Tisch legen. Gerne auch in Verbindung mit einer Abschaffung oder Vereinfachung des Verbundsystems, aber das allein reicht bei weitem nicht aus und wäre nicht mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein.

      • ToE@feddit.de
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        1 year ago

        Da würde sich anbieten, die Verkehrsverbünde aufzulösen und die Verwaltung vollständig der 100%-Staatstochter Bahn zu übergeben. Diese hat bereits Erfahrung und existierende, nur noch zu verstärkende Strukturen. Jährlich wird vom Bund das Budget für DE festgelegt und zu 1/3 finanziert, setzt den Minimalbedarf fest und beauftragt die Bahn mit dem Minimalbedarf auf Basis der 2/3 des Budgets. Den Ländern wird empfohlen das zweite drittel zu finanzieren. Städte/Kreise übernehmen den Rest. (Ein fester Verteilungsschlüssel nach Kopf pro Fläche böte sich für das Geld an. Die Städte/Kreise bauftragen mit dem letzten Drittel des Budgets Unternehmen für den örtlichen Mobilitätsbedarf über den Minimalbedarf hinaus. /s

        • not_exactly@feddit.de
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          1 year ago

          Danke, ich hasse es, wie realistisch dieses Szenario ist, nachdem das Feindbild “Verkehrsverbund” nun so erfolgreich aufgebaut wurde.